World Wide Web (WWW)
Die heutige große Popularität des weltweiten Internet gründet auf einer Erfindung aus dem Jahre 1989 bzw. 1991. Damals wurde mit dem World Wide Web (WWW) durch Tim Berners-Lee eine neue Internet-Anwendung eingeführt, die die Möglichkeit beinhaltete, nicht-lineare „Hypertexte“ mittels Querverweisen zu verknüpfen und so die weltweite Verteilung und Referenzierung von Dokumenten ermöglichte. Als dann Mitte der 1990er Jahre das World Wide Web bereits zu einer beachtlichen Größe angewachsen war, begann auch die Erfolgsgeschichte der Suchmaschinen. Suchmaschinen sollten die Orientierung im Netz erleichtern und Informationen gezielt auffindbar machen. Wobei die erfassten Webseiten zu jener Zeit noch anhand von Suchbegriffshäufigkeit im Seitentext, Seitentitel oder den sogenannten Metatags beurteilt wurden.
Suchmaschinen
Suchmaschinen wie Google, Yahoo, Yandex oder auch Bing bearbeiten beständig unzählige Suchanfragen und leiten die Suchenden auf möglichst relevante Webseiten weiter. Welche Websites aber auf den ersten Positionen der Suchergebnisse angezeigt werden, basiert nicht auf einem tiefergehenden Verständnis von Textinhalten, sondern auf mathematischen bzw. statistischen Kriterien. Ranking-Algorithmus, Linkpopularität und der PageRank waren in diesem Zusammenhang bis vor wenigen Jahren die meistzitierten Schlagworte. Die Zukunft wird aber dem sogenannten „Semantic Web“ gehören, in dem Maschinen befähigt werden, die Bedeutung von Informationen (Semantik) zu verstehen.
Bevor Google im Jahre 1998 den Suchmaschinenmarkt vollständig revolutionierte, waren Webcrawler, Altavista bzw. das Yahoo!-Webverzeichnis populäre Suchdienste. Google besaß aber den entscheidenden technologischen Vorsprung, da die Google-Suchmaschine auf einem innovativen Gewichtungsalgorithmus für Webseiten basierte. Dieser sogenannte PageRank-Algorithmus beruhte auf der Vorstellung, dass eine informative bzw. populäre Website generell oft verlinkt wird, d.h. viele Seitenbesitzer einen Link (Verweis) auf diese Seite setzen würden. Viele eingehende Links wurden deshalb als eine Art Empfehlung für die Webseite gewertet und für das Seiten-Rankingverfahren bei Suchanfragen genutzt. Diese Auswertung von „Webseitenempfehlungen“ funktionierte auch lange Jahre relativ zuverlässig, denn damals spielte das World Wide Web in den Geschäftsmodellen von Unternehmen lediglich eine relativ unbedeutende Rolle. Im Laufe der Jahre stellte sich aber heraus, dass man mit gut plazierten Webseiten durch Warenverkäufe, Werbung und sonstige Provisionsmodelle viel Geld verdienen konnte. So kam, was kommen musste. Das altruistische Weiterempfehlungsmodell wurde durch Linktausch und später Linkvermietung abgelöst, um dem Google-Rankingalgorithmus einträgliche Web-Geschäftsmodelle als relevante Inhalte schmackhaft zu machen.
Linkpopularität als Rankingfaktor
Inwiefern dieser auf Linkpopularität basierende Rankingalgorithmus und andere Bewertungsmaßstäbe bei Google heute noch genutzt werden und welche Bedeutung ihnen bei der Suchergebnis-Rangfolge beizumessen ist, weiß jedoch niemand – auch der beste SEO und Suchmaschinen-Experte kann hier nur spekulieren. Das Einzige was man aber mit Sicherheit für die Zukunft sagen kann, ist: Suchmaschinen werden versuchen, ihren Nutzern gute und einzigartige Inhalte (engl. Unique Content) zu präsentieren, mit hoher Relevanz für die jeweils eingebenen Suchbegriffe.
Suchmaschinenoptimierung
Suchmaschinenoptimierung, zumeist abgekürzt als SEO, ist der Versuch, Webseiten eine besonders gute Platzierung in den Suchergebnissen von Suchmaschinen zu verschaffen. Da Google in vielen Ländern der alleinige Marktführer im Bereich der Suchmaschinen ist, kann man auch von Google-Optimierung sprechen. SEO-Maßnahmen werden ganz gezielt im Content Marketing eingesetzt, um die Sichtbarkeit der jeweiligen Webpräsenz in der Suchmaschine zu erhöhen. Indem die Suchmaschinensichtbarkeit verbessert wird, d.h. die jeweilige Seite vermehrt und höher im Ranking angezeigt wird, sollen mehr Besucher auf diese Seite gelenkt werden. In diesem Zusammenhang wird auch häufig von der Erhöhung des „Website Traffic“ gesprochen. Das bedeutet, man möchte ein „erhöhtes Verkehrsaufkommen“ auf der Webseite erreichen, was allgemein zu mehr Kundenanfragen, Käufen, Werbeinnahmen führt („Leadgenerierung“). Die Suchmaschinenoptimierung kann ganz grob ins OnPage- und OffPage-Maßnahmen eingeteilt werden.
OnPage-Optimierung
Bei der OnPage-Optimierung handelt es sich um SEO-Maßnahmen, die auf der Internetseite selbst bzw. im Seiteninhalt und im HTML-Quelltext der Internetseite gemacht werden.
OffPage-Optimierung
Die OffPage-Optimierung hingegen umfasst alles, was außerhalb der eigentlichen Webseite geschieht und beschäftigt sich traditionell in erster Linie mit dem Aufbau von externen Verlinkungen (Linkbuilding/Backlinks). Aber auch Tweets, Social Media-Aktivitäten, Gastbeiträge auf thematisch ähnlichen Webseiten und fachrelevanten Blogs gehören dazu, die natürlich ebenfalls nur aufgrund des zugehörigen „Backlinks“ interessant sind.
Landingpage
Eine sogenannte „Landing Page“ ist eine Unterseite, die darauf abzielt, solche Besucher anzuziehen, die Ihre Webseite über ein bestimmtes Keyword gefunden haben. Dies kann eine spezielle Unterseite oder ein normales Blog-Posting sein, das ganz gezielt auf ein bestimmtes Keyword optimiert wurde. Dabei stellt man sicher, dass die Besucher dieser Landingpages von dieser Unterseite aus, möglichst auch den Rest der Webseite gut erkunden können. Weiterhin sollte man sicherstellen, dass für jedes relevante Keyword eine entsprechende Zielseite vorhanden ist.
Stoppworte
Dies ist eine feste Liste von häufig vorkommenden Wörtern ohne selbstständige Bedeutung, wie Artikel, Konjunktionen, Hilfsverben und Präpositionen.
Keywords
Keywords sind Schlüsselworte, die als Grundlage bzw. Voraussetzung der OnPage-Optimierung anzusehen sind. Zu den Schlüsselworten zählen ebenso Wortkombinationen, Kollokationen/Kookurrenzen oder auch ganze Keywordphrasen (vgl. Longtail-Keywords). Keywords repräsentieren das Thema der Webseite (Unterseite), da die „Webcrawler“ der Suchmaschinen die Texte von Webseiten durchforsten. Dabei finden die Crawler gewisse Worthäufigkeiten, Fachbegriffe aber auch sogenannte Stoppworte, die Rückschlüsse auf das Thema der Webseite erlauben.
Keyword-Analyse
Keyword-Analyse oder Keyword-Recherche bezeichnet die zielgerichtete Zusammenstellung von häufig in der Suche benutzten Schlüsselworten und Keyword-Phrasen zu einem festgelegten Thema oder Themenbereich. Keyword-Analysen werden vor dem Hintergrund gemacht, da man mit den richtigen Keywords seine Textinhalte auf die angestrebte Zielgruppe ausrichten kann. Das bedeutet im Umkehrschluss: Benutzt man irrelevante oder falsche Begrifflichkeiten auf seiner Webseite, wird man zu wenige oder die falschen Seitenbesucher anziehen, was zu einer hohen Return-to-SERP-Rate bzw. niedrigen Verweildauer führt. User-Signale die für eine schlechte Seite sprechen und gleichzeitig der Reputation bei Google schaden. Letztlich besteht das Ziel der Keyword-Recherche darin, einen Suchbegriff zu einem Thema zu finden, der weit oben in den Suchergebnissen von Google erscheint und gleichzeitig die Zahl der Seitenbesucher erhöht. Ein Beispiel zur Klarstellung: Begriffe nach denen niemand sucht, wie „Schokoladensaft“ (Okkasionalismus), werden vermutlich sehr weit oben bei Google erscheinen, sind aber trotzdem kein geeignetes Schlüsselwort, da es vermutlich niemals die Zahl der Seitenbesucher positiv beinflussen wird. Andererseits könnte jemand schon morgen einen Schokoladensaft erfinden, der einen echten Schokoladensaft-Hype auslöst. Dann wäre Schokoladensaft natürlich ein Top-Kandidat für eine Keyword-Recherche zum Thema „kakaohaltige Getränke“.
Keyword-Dichte
Die Keyword-Dichte (also wie oft ein Schlüsselwort in Relation zur Textlänge auf einer Seite verwendet wird) war früher ein wichtiger Ranking- und Erfolgsfaktor für SEO. Dies gilt heute nicht mehr. Sogenanntes Keyword-Stuffing beeinträchtigt die Nutzererfahrung und wird von Google als Spam bzw. Manipulationsversuch erkannt.
Titel-Tags und Meta-Beschreibungen
Ihre Seitentitel und Beschreibungen sind einige der wichtigsten Bereiche, um Keywords für Ihre Kampagne zu verwenden. Diese werden von Google als sehr wichtige Elemente angesehen, vor allem, weil sie das erste sind, was ein Suchbenutzer sieht, wenn er durch die Ergebnisse scrollt.
Keyword-Stuffing
Vor einigen Jahren waren Suchmaschinen noch nicht in der Lage das sogenannte Keyword-Stuffing zu erkennen. Keyword-Stuffing bezieht sich auf das Vollstopfen eines Textes mit Schlüsselworten bzw. die sinnlose und wiederholte Aneinanderreihung. Damals gab es zahlreiche Webseiten, deren Keywords häufig mit weißer Schrift auf weißem Hintergrund am Ende der Webseite aufgelistet waren. Obwohl die sichtbaren Webseiteninhalte nur wenig lesbaren Text bereithielten, konnten diese Seiten alleine aufgrund des häufigen Vorkommens der Keywords als besonders relevant gewertet werden. Heute wird das Keyword-Stuffing normalerweise erkannt und auch mit Rankingverlusten oder Index-Ausschluss bestraft.
Longtail-Keywords
Man sollte Longtail-Keywords übrigens nicht per se mit Keywords gleichsetzen, die aus vielen Wörtern bestehen. Selbst ein Zweiwort-Schlüsselwort könnte durchaus Longtail sein, sobald das eigentliche Suchvolumen gering ist. Das ist die Grunddefinition. Die entscheidende Eigenschaft eines Long-Tail-Keywords ist demnach nicht unbedingt die länge der Phrase, selbst wenn der Name „Longtail“ dies suggeriert. Oder wir im Deutschen gern von einem „Rattenschwanz“ sprechen. Longtail-Keywords werden oftmals genutzt, um einer Suchmaschine wie Google speziellere Suchergebnisse zu entlocken. Man versucht damit die Flut an Suchergebnissen (weiter) einzuschränken, da kürzere Suchbegriffe (Shorttail-Keywords) womöglich kein zufriedensstellendes oder ein zu unspezifisches Suchergebnis erwarten lassen.